es ist nicht laenger hell studie zur zeitumstellung

Studie zur Zeitumstellung

Es ist nicht länger hell, sondern früher spät und später kühl

Klingt wie ein Sponti-Spruch aus den 80ern oder eine Wohlfühl-Denkspruch-Postkarte mit Kieselstapel im Hintergrund. Steht aber auf der Homepage einer Anti-Zeitumstellungsinitiative.

Im Netz organisieren sich die Gegner, die ihr Anliegen schon mal in einer Protest-E-Mail „an Ex-Bundesministerin Ilse Aigner und Co.“  adressiert haben und den unkorrigierten Inhalt freundlicherweise für andere Aktivisten zur Verfügung stellen.

Manch einer stellt außerdem Zusammenhänge mit erhöhten Unfallzahlen oder verstärkt auftretenden Burn-outs und Erschöpfungszuständen bei Müttern fest.

Die Umstellung auf die Sommerzeit lässt einen offensichtlich auch noch lasterhaft werden, denn: „Durch den regelmäßigen Alkohol-, Nikotin- und Tablettenkonsum versuchen die Betroffenen, innerlich die Ruhe wiederzuerlangen, die ihnen durch den ständigen „sozialen Jetlag“ im Außen verloren gegangen ist. „

Sogar das Bundesumweltamt hat ermittelt, dass man während der Sommerzeit zwar abends elektrisches Licht spart, jedoch besonders in den kalten Monaten (März, April und Oktober) morgens mehr heizt. Insgesamt steigt deshalb der Energieverbrauch sogar an.

Also, wozu das Ganze? Und was hält eigentlich der einzelne Bundesbürger davon?

Bei einer nüchternen Studie von MyMarktforschung wurden unlängst 1000 Deutsche zwischen 18 und 70 Jahren befragt: ist Zeitumstellung zeitgemäß? Tatsächlich findet das Volk mehrheitlich (64,5 %) die Zeitumstellung blöd. Und nur 20,3 % sehen die Sache positiv.

Demnach halten die Befragten die Zeitumstellung generell für:
sehr gut (6,7 %), gut (13,6 %), weniger gut (20,1 %)
gar nicht gut (44,4 %). Der Rest ist ambivalent (15,2 %).

Bei der Frage, was sie bevorzugen – vor oder zurück – fand ungefähr die Hälfte (53,0 %) beides nicht gut. 22,3 % sind fürs Zurückstellen. 14,7 % finden beides in Ordnung und 10 % möchten die Zeit lieber vorstellen. Und was sagt einem jetzt das Ergebnis?

Immerhin wissen 67 % überhaupt, dass im Winter die Uhr zurückgestellt wird.
18,9 % sind dabei auf dem falschen Dampfer. 14,1 % stehen am Sonntagmorgen völlig ratlos vor der Küchenuhr (und müssen erstmal in der BamS nachlesen).

67,2 % hätten nix dagegen, wenn die Zeitumstellung wieder abgeschafft würde. 16,7 wollen das aber nicht und den übrigen 16,1 % ist es „wurscht“.

Allerdings wären bei einer Abschaffung zwei von drei Deutschen für die ganzjährige Umstellung auf Sommerzeit, also:
67,1 % für Sommerzeit und 32,9 % für Winterzeit.

Bundesländer im Vergleich

In Schleswig-Holstein sprechen sich die meisten Einwohner für die Sommerzeit aus. 70 bis 80 % der Einwohner der Länder Bremen, Sachsen, Saarland und Thüringen sind auch für die Sommerzeit. Die Hamburger sind sich am uneinigsten. In den meisten Bundesländern würden immerhin 60 bis 70% für die Fortführung der Sommerzeit im Falle einer Abschaffung stimmen.

Bis es soweit kommt muss sich der ein oder andere mit einem Merkspruch wie dem folgenden übers Umstellungs-Wochenende retten: „Die Gartenmöbel kommen im Frühling vors Haus und im Herbst zurück ins Haus“.

Ganze vier Wochen früher
Tanzte man früher am Abend des 30. April in den Mai steigt heute dafür die Sommerzeitparty schon am 28. März.