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Equal Pay Day: Höchste Eisenbahn

Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt ein Fünftel weniger als Männer. Das bedeutet, gemessen an den Bruttostundenlöhnen, eine Differenz von 22 %, so das Bundesamt für Statistik (2014: 15,83 zu 20,30 Euro). Und dieser „Gender Pay Gap“ liegt schon seit über 15 Jahren auf diesem Level. Tatsächlich kommt dabei mal der Osten (9 %) besser weg als Westdeutschland (23 %).

Dass Frauen eher in schlechter bezahlten Berufen tätig sind, häufiger Teilzeitjobs annehmen und im Schnitt auf niedrigeren Führungsstufen arbeiten ist dabei schon fast ein alter Hut. Ein bisschen frivol dagegen liest sich die Kritik des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, dass die Studie nicht vergleichbare Tätigkeiten gegeneinander stellt. Da familienbedingte Auszeiten, die dadurch entstehenden Karrierelücken und das Berufswahlverfahren unberücksichtigt blieben, fällt die Studie aus deren Sicht wohl eher unter „Äpfel und Birnen“: Frauen entscheiden sich öfter als Männer für schlecht bezahlte Berufe (Erzieher, Sozialpädagogen, Pflegeberufe); und Frauen verlieren durch Auszeiten für die Kinder den Anschluss.

Davon mal abgesehen: selbst bei ähnlicher Qualifikation und Tätigkeit verdienen Frauen heute durchschnittlich immer noch sieben Prozent pro Stunde weniger als Männer.

Deshalb will Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) noch in diesem Jahr das im Koalitionsvertrag vereinbarte „Gesetz zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern“ auf den Weg bringen. Und damit soll jeder Mitarbeiter das Recht bekommen, das Durchschnittsgehalt der Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit in Erfahrung zu bringen.

Der „Equal Pay Day“ am kommenden Freitag ist jener Tag, bis zu dem Frauen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um das durchschnittliche Jahresgehalt männlicher Beschäftigter zu erreichen.