Du möchtest studieren, hast aber kein Abitur? Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, um das nachzuholen. Wir erklären nachfolgend, wie ein Abi auch noch später erlangt werden kann und schildern die Vor- und Nachteile.
Fernunterricht – Hochschulreife neben der Arbeit
Eine Möglichkeit, um sein Abitur nachzuholen, bietet das Fernstudium. Der große Vorteil ist, dass du nur etwa 15 Stunden in der Woche für das Lernen aufwenden musst und so deinen Beruf behalten und dir die Lernzeit frei einteilen kannst. Die Prüfung besteht in der Regel aus vier mündlichen und vier schriftlichen Prüfungen und der Unterricht findet bequem von zu Hause aus statt. Ein Nachteil: Der Fernlehrgang kostet Geld.
Solch ein nachgeholtes Abitur ist gleichwertig mit dem Abi an einem deutschen Gymnasium. Du solltest darauf achten, dass der Anbieter staatlich zugelassen ist, wie zum Beispiel die SGD. Mit der dort erlangten Hochschulreife ist ein Studium an jeder Hochschule möglich. Ein Fernlehrgang ist für dich ideal, wenn du einen akademischen Beruf oder einen Universitätsanschluss anstrebst, wenn du eine Ausbildung absolvieren möchtest, für die das Abitur Voraussetzung ist, oder wenn du die höhere Beamtenlaufbahn anstrebst. Viele Chefs unterstützen auch ihre Mitarbeiter finanziell, die das Abitur nachholen möchten.
Abi über den zweiten Bildungsweg
Wenn du das Abi an einem Abendgymnasium oder an einem Kolleg nachholen möchtest, musst du mindestens 18 Jahre alt sein, über eine abgeschlossene Ausbildung oder zwei Jahre Berufserfahrung verfügen. Außerdem ist es notwendig, dass du den Realschulabschluss hast. Den Realschulabschluss kannst du auch an einer Volkshochschule nachmachen.
Beim Kolleg oder in dem Abendgymnasium sitzen die Schüler an rund 30 Stunden in der Woche in einem Klassenzimmer: Im Kolleg vormittags, im Abendgymnasium abends. Es finden regelmäßig Klausuren statt und es werden Leistungskurse gewählt. Die Größe der Klasse schwankt zwischen 18 und 25 Personen.
Abitur an einer Fachoberschule
Die dritte Möglichkeit ist für Personen geeignet, die im Berufsfeld ihres Jobs bleiben möchten. Fachoberschulen haben immer einen Fokus, zum Beispiel auf das Sozialwesen, auf Technik oder Wirtschaft. Das Abitur lässt sich an einer Fachoberschule innerhalb von zwei Jahren erwerben.
Dieser Schultyp ist allerdings nicht in allen deutschen Bundesländern verbreitet. Der Unterricht findet von morgens bis zum frühen Nachmittag statt und wer beruflich in eine andere Richtung gehen möchte, für den ist ein Fernlehrgang oder das Kolleg/Abendgymnasium besser geeignet.
